Was der Unterschied zwischen Grauen und Schrecken ist, warum sichtbare Monster weniger gruselig sind, und wie der perfekte Horrorfilm aussehen könnte…
Ich hab da so ’ne Theorie: Die meisten Horror-Filme haben mit Horror eigentlich gar nichts zu tun. Wie ich darauf komme? Dazu muss ich ein klein wenig ausholen…
Eigentlich mag ich Horror. Ich habe definitiv ein Faible für das Morbide, Unheimliche und Albtraumhafte, allerdings fällt mir immer wieder auf, dass ich nicht besonders scharf auf die meisten Horror-Filme bin. Zum einen stressen sie mich, indem sie mich mit Schockeffekten malträtieren und zum anderen machen sie mich wütend, weil mich die sinnlose Grausamkeit seiner Protagonisten aufregt. Angst erzeugen diese Filme bei mir nur insofern, als dass sie mich einschüchtern. Aber sie geben mir nicht das, was ich unter Horror verstehe, und damit meine ich – das Grauen.
Grauen zu empfinden heißt, sich auf seine Angst einlassen zu können. Es heißt, sich für eine gewisse Zeit in eine Sphäre des Unheimlichen vorzuwagen, in der die Gesetze der Realität nicht gelten. Horrorfilme in diesem Sinne funktionieren daher vor allem über die Atmosphäre und die Handlung und nicht nur über Effekte und die Anzahl verstümmelter Leichen.
Kino-Folter
Doch wovon unterscheide ich den „wahren“ Horror? Hier kam mir eine Reihe von französischen Filmen zu Hilfe. Frankreich hat seit einigen Jahren den fragwürdigen Ruf, die wohl härtesten Horrorfilme überhaupt zu produzieren. Zu den bekanntesten dieser Streifen gehören „High Tension“ (2003), „Frontier(s)“ (2007), „Inside“ (2007) und „Martyrs“ (2008). All diese Filme enthalten überaus explizite und ausführliche Darstellungen von Folter. Schnell bürgerte sich für dieses Phänomen der Begriff der französischen „Terror-Welle“ ein. Die 2000er Jahre brachten aber auch außerhalb Frankreichs einige Folter-Filme hervor, zu den bekanntesten zählen „Hostel“ (2005), der 2007 und 2011 eine Fortsetzung erhielt und die 2004 gestartete „Saw“-Reihe (mit bislang acht Teilen).
Sowohl „Horror“ als auch „Terror“ stammen aus dem Lateinischen: Ersteres meint in seiner ursprünglichen Bedeutung „das Starren, Sichaufsträuben der Haare, Schauder, Grausen, Entsetzen“ während das zweite mit „Schrecken, einschüchternder Eindruck, schreckender Gegenstand“ übersetzt werden kann. Horror ruft Grauen hervor, Terror Schrecken.
Der Frosch des Grauens
Schrecken ist nichts, worauf man sich einlassen kann, man kann es nur erleiden. Schrecken erzeugt nicht die berühmte Gänsehaut oder den Schauder auf dem Rücken. Die Terror-Filme schütteln einen stattdessen die ganze Zeit durch, bis man vor Anspannung völlig entnervt ist. Ein beliebtes Beispiel aus der Biologie verdeutlicht dies: Ein Frosch, der in einem Behälter sitzt, springt sofort heraus, wenn man heißes Wasser hinein gießt. Ist der Behälter hingegen mit kaltem Wasser gefüllt, das langsam erhitzt wird, merkt der Frosch gar nicht, wie die Temperatur steigt, und wenn das Wasser kocht, ist es schon zu spät. Exakt das ist der Unterschied zwischen Horror und Terror: Bei Terror springe ich sofort auf und werde aufgeschreckt, bei Horror hingegen merke ich ganz lange gar nicht, was eigentlich los ist, bis mir plötzlich klar wird, dass ich in etwas ganz Unheimliches geraten bin. In diesem Moment – wenn der Frosch stirbt – schaudert es mich.
Falls der letzte Satz nicht ganz klar ist, möchte ich auf ein literarisches Beispiel verweisen, nämlich „Der Prozeß“ von Kafka. (Achtung – Spoiler!) Der Roman beginnt damit, dass die Hauptfigur Josef K. zum Tode verurteilt wird. Er weiß nicht wieso und bekommt auch über die volle Länge des Romans keine Antwort, obwohl er etliche Versuche startet, seine Unschuld zu beweisen (was gar nicht geht, da er ja unschuldig ist…). Jedenfalls wird K. am Ende hingerichtet. Erst Wochen oder Monate später, nachdem ich das Buch gelesen hatte, dachte ich erneut darüber nach, und plötzlich wurde mir bewusst, dass K. bereits im ersten Satz des Buches tot ist. Es gab nie ein Entrinnen, obwohl K. nie festgenommen wird und seine „Feinde“ niemals in irgendeiner Weise im Buch vorkommen. Diese Erkenntnis hat mir wirklich einen Schauder über den Rücken gejagt, denn mir war bewusst geworden, dass ich beim Lesen die ganze Zeit im kochend heißen Wasser gesessen hatte.
Selber fürchten macht Angst
Ich will die Unterscheidung zwischen Horror und Terror noch etwas präzisieren. Horror hat meist Dinge wie Vampire, Dämonen, Monster, Geister, Werwölfe, Hexen, den Teufel oder andere Dimensionen zum Inhalt – kurz gesagt: Das Übernatürliche, das in die Realität einbricht. Terror hingegen zeigt uns Serienmörder, Psychopathen, Sadisten, Perverse und Wahnsinnige, also Dinge, die es tatsächlich gibt. Das macht diese Filme auch so verstörend, allerdings auf eine ernüchternde denn auf eine schauerliche Art. Die Terror-Filme zeigen uns nichts, was nicht alltäglich in den Folterkellern dieser Welt geschieht. Diese realen Monster sind eben keine Monster, sie sind Menschen, und sie verfügen eigentlich über die Vernunft und das Mitgefühl, um nicht zum Monster zu werden. Daher hat man vor ihnen keine Angst, sondern beginnt sie lediglich zu hassen – ein Gefühl, dass für mich nichts mit Horror zu tun hat. Eventuell könnte man Filme, die über das Prinzip Terror funktionieren, schlicht mit Thrillern gleichsetzen.
Ein weiterer Unterschied besteht zwischen dem Expliziten und dem Diffusen: Terror setzt darauf, durch explizite Gewaltdarstellungen oder plötzliche Ereignisse zu erschrecken – was ich nebenbei ziemlich billig finde, jeder Amateur kann einen Schauspieler durch einen dunklen Flur gehen lassen und mit einem schnellen Schnitt, einen Liter Kunstblut und einem lauten Soundeffekt einen Schockeffekt auslösen. Durch Atmosphäre Grauen zu erzeugen, ist wesentlich schwieriger. Im Horror geht es darum, Dinge eben nicht zu zeigen, Dinge buchstäblich im Dunklen zu lassen, um ihre Unverständlichkeit zu bewahren. Diese Ungreifbarkeit macht den Horror aus. Macht man hingegen das Licht an und hält mit der Kamera voll drauf, was da im Dunkeln vorgeht, löst sich der Horror auf und wird greifbar. Der Effekt ist der gleiche, wenn bei einem Film erst ein unheimliches Szenario aufgebaut wird, für das zum Schluss eine nüchterne, realistische Lösung präsentiert wird (ein Beispiel dafür ist „Moon“ (2009)). Das ist genauso blöd, wie eine phantastische Geschichte mit den Worten „Doch es war alles nur ein Traum“ enden zu lassen. Der Reiz der Geschichte bestand ja gerade darin, dass für kurze Zeit „wirklich“ die Naturgesetze außer Kraft gesetzt wurden. Das Ganze rückwirkend als Traum zu erklären sabotiert die gesamte Wirkung des Geschehens.
Beim Stichwort Traum sind wir schnell bei Fantasy (zum Thema Fantasy und Eskapismus habe ich kürzlich einen anderen Blogpost geschrieben). Nicht umsonst laufen auf dem renommierten „Fantasy-Filmfest“ nicht wenige Horrorfilme, denn beide Genres beruhen auf dem Prinzip des Übernatürlichen: Im Horror löst es Grauen aus, in Fantasy ein Gefühl des Entrückten und Märchenhaften (dafür gibt es eigentlich kein vernünftiges Wort im Deutschen, möglicherweise wäre das englische „sense of wonder“ passend). „Ohne Phantasie gibt es kein Grauen“, ließ Arthur Conan Doyle einmal seinen Helden Sherlock Holmes sagen. Die eigene Phantasie ist es, die uns Angst vor dem Dunkeln und dem Fremden haben lässt – eine geschlossene Tür kann mehr Grauen auslösen als die zerstückelte Leiche, die dahinter zum Vorschein kommt.
Kleine Horror-Auslese
Zum Schluss möchte ich noch ein paar Beispiele von Horror-Filmen nennen, die tatsächlich so genannt werden können, da sie suggestiv und nicht affektiv funktionieren. (Achtung – Spoiler!)
Das Paradebeispiel ist sicherlich „Blair Witch Project“ (1998): Im Prinzip sieht man nur ein paar Studenten, die sich im Wald verlaufen und nacheinander verschwinden; warum das passiert und durch wen, bleibt völlig offen, es tritt keinerlei Antagonist sichtbar in Erscheinung.
„Bis das Blut gefriert“ (1963) ist aus heutiger Sicht nicht mehr besonders unheimlich, wenn man von einigen sehr gelungenen Szenen absieht, die mich stark beeindruckt haben: Der Film greift den Topos des unheimlichen alten Hauses auf, das quasi ein Eigenleben führt. Dadurch nimmt auch hier niemals das Übernatürliche greifbare Gestalt an, wir sehen nur Kamerafahrten über geschlossene Türen, hinter denen ein merkwürdiges Stöhnen, Klopfen und Kratzen zu hören ist, oder Wände mit Stuckverzierungen, hinter denen unidentifizierbare Geräusche erklingen.
In „Cube“ (1997) geht es gewissermaßen auch um ein lebendiges Haus, nur dass die Situation hier viel bizarrer ist: Eine Gruppe von Menschen findet sich in einem dreidimesnionalen Labyrinth aus quadratischen Räumen wieder, von denen einige (aber nicht alle) mit tödlichen Fallen ausgestattet sind. Das Grauen besteht hier eigentlich in der nur angedeuteten Hintergrundgeschichte, die davon erzählt, dass das Würfellabyrinth gar keinen bewussten Schöpfer hat, sondern quasi selbstorganisiert entstanden ist und von niemanden überwacht wird.
„Alien“ (1979) ist ein Film, der stark von seiner düsteren Atmosphäre lebt: Es dauert fast bis zur Mitte des Films, bis das besagte Alien überhaupt in Erscheinung tritt und selbst dann wird es oft nur in kurzen Ausschnitten gezeigt. Das Rätseln über die Identität des fremden Eindringlings hält den Zuschauer über weite Strecken des Films in Atem.
„Shining“ (1980) und „Nightmare On Elmstreet“ (1984) beinhalten neben ein paar Schockeffekten viele wunderbare Ideen, zum Beispiel die tausenden Seiten, die vom wahnsinnig werdenden Jack Nicholson mit dem immer gleichen Satz beschrieben wurden oder das Telefon, aus dem auch dann noch das Kratzen von Freddy Krügers Messerhänden zu hören ist, als das Telefonkabel herausgerissen wurde.
Und dann möchte ich natürlich auch ein paar Beispiele aus der Literatur nicht unerwähnt lassen: Der Klassiker, was morbide Atmosphäre angehet, ist natürlich Edgar Allan Poe (hier empfehle ich vor allem „Der Untergang des Hauses Usher“ und „Grube und Pendel“). H.P. Lovecrafts Geschichten sind zwar oft etwas zu gediegen und vorhersehbar geschrieben, um wirklich Grauen auszulösen (was nichts an ihrer Großartigkeit ändert), aber gerade was Suggestion und Atmosphäre angeht, ist Lovecraft wirklich ein Meister seines Fachs („Der Flüsterer im Dunkeln“, „Die Berge des Wahnsinns“, „Schatten über Innsmouth“, „Die Farbe aus dem All“). Roald Dahls Kurzgeschichten haben mich wirklich einige Male Schaudern lassen (zum Beispiel „Der Weg zum Himmel“, „Mann aus dem Süden“, „Die Wirtin“ oder „Einsatz“). Das vielleicht Unheimlichste, was ich jemals gelesen habe, ist eine Kurzgeschichte namens „Das tiefe Haus“ von Mario Giordano (zu finden in dem Rowolt-Sammelband „Grausen, Gruseln, Gänsehaut“).
Lights Out… eine Film-Idee
Zumindest was die Filme angeht, sind das nicht allzu viele Beispiele für guten Horror. Bei meinen Überlegungen, was aus meiner Sicht gute Horrorfilme sind, begann ich auch darüber nachzudenken, was für einen Horrorfilm ich denn gerne einmal sehen würde. Kurzum: Ich habe da eine Idee. Wie wäre es, wenn man einmal einen Film drehen würde, der fast komplett im Dunkeln spielen würde? Er könnte zum Beispiel von einer Gruppe von Menschen handeln, die irgendwo eingeschlossen sind. Das Geschehen würde dabei größtenteils über Geräusche und Dialoge erzählt werden. Damit wäre der Zuschauer/Zuhörer stark seiner Phantasie und der Suggestion des Films ausgesetzt (und nebenbei würde er auch nicht viel kosten).
Ein Freund von mir, Bertolt, meinte, das wäre im Prinzip nichts anderes als ein Hörspiel. Aber das stimmt nicht ganz, denn bei Hörspielen hat der Zuhörer immer den Vorteil, zu wissen, dass es keine optische Ebene gibt; es kann nie passieren, dass man das Monster zu Gesicht bekommt. In dem Film, den ich vorschlage, ist das anders: Die optische Ebene ist permanent vorhanden und das weiß der Zuschauer. Das ist in etwa so, als wenn es in einem Film minutenlang still ist: Es wird umso bedrohlicher, je länger die Stille andauert, denn man weiß, dass es die akustische Ebene noch gibt und die Stille irgendwann durchbrochen wird. (Gut illustriert dies übrigens dieses Musikvideo, wo es auch um Stille geht). In meinem Film wäre es natürlich so, dass die Protagonisten ab und zu mal ein Streichholz oder Ähnliches finden. Damit kann nur wenig beleuchtet werden, es würde die Zuschauer nur daran erinnern, dass es noch was zu sehen gibt.
Man könnte gerade diese Reduktion für ein paar sehr starke Effekte nutzen, etwa indem man die Hauptfigur im Dunkeln auf eine andere Figur treffen lässt, die mit ihr eine ganze Weile des Films zusammen bleibt. Irgendwann wird diese andere Figur kurz sichtbar und es wird klar, dass sie eigentlich höchst gefährlich ist, bspw. ein Serienmörder, nach dem alle suchen. Aber dieser Mörder kann/muss im Dunkeln gar nichts tun, weil er im Dunkeln selbst nicht weiß, dass er ein potentielles Opfer/Zeugen vor sich hat. Die Dunkelheit schützt in diesem Fall beide Charaktere. Ein anderer Aspekt besteht darin, dass der Zuschauer nie weiß, wo sich die Figuren eigentlich befinden. Auf der akustischen Ebene könnte man den Zuschauer in die Irre führen, indem man ihn glauben macht, der Film spiele in einem sehr großen Kellergewölbe. Später kann man diesen Ort für eine kurze Zeit einmal komplett beleuchten (vielleicht geht plötzlich ein Notstromaggregat an und fällt nach ein paar Sekunden wieder aus), so dass man sehen kann, dass der fragliche Ort ein sehr kleiner Flur ist. Vielleicht ist dieser Flur wie ein zusammenhängendes Viereck angelegt, so dass Figuren die ganze Zeit immer im Kreis herumgegangen sind, was im Dunkeln natürlich niemand merkt.
Tja, falls das gerade irgendein Regisseur oder Filmproduzent liest: Ich würde mich über eine Realisierung dieser Idee (mit meiner Namensnennung) freuen. Vielleicht gibt es ja auch schon längst so etwas, in diesem Fall wäre ich dankbar für Hinweise.
Nachtrag
In den letzten Jahren ist mir immer mehr aufgegangen, dass ich meinen Begriff von Horror in der bildenden Kunst oft besser umgesetzt sehe, als in vielen Filmen, vor allem natürlich, was die Atmosphäre angeht. Zu nennen sind hier vor allem die alptraumhaften Bilderwelten von
Zdzisław Beksiński (ein Beispiel), die Höllen-Illustrationen von Wayne Douglas Barlowe (ein Beispiel), die grotesk-morbiden Zeichnungen von Alfred Kubin (ein Beispiel) und die unheimlichen Illustrationen von Mosa Eye (ein Beispiel)
Sehr schön! Und deckt sich zu einem großen Teil auch mit meinen Ansichten zum Thema Horror und vor allem Horrorfilm. Ich hatte auch mal eine ähnliche Film-Idee in der auch Dunkelheit, aber vor allem Fremdartigkeit die Handlung bestimmen. Ist zwar sehr lovecraftig, wurde aber erstens in solcher Form noch nicht filmisch umgesetzt und zweitens kam mir die Idee schon bevor ich zum Lovecraft-Anhänger wurde. Man stelle sich vor jemand wird an einem fremden Ort ausgesetzt (vielleicht einem fremden Planeten) und trifft als einziger der Spezies Mensch auf eine andere völlig unbekannte Spezies. Dunkelheit sollte allerdings den Blick des Protagonisten vernebeln und natürlich sollte er möglichst wenig verstehen von dem was er sieht…
Ich denke mir manchmal, dass sich der Film mehr an Schriftstellern, wie Poe oder Lovecraft orientieren sollte. Selten wurde im Film eine vergleichbar verstörende Atmosphäre geschaffen… Um so enttäuschender ist es, dass Guillermo del Toros filmische Umsetzung von Lovecrafts Bergen des Wahnsinns eingestampft wurde.
Ich wundere mich ohnehin, dass Lovecraft nicht viel öfter verfilmt wurde, obwohl man natürlich sagen könnte, dass von dem Motiven und Ideen her Lovecraft in extrem vielen Horrorfilmen umgesetzt wurde (die Berge des Wahnsinns etwa in Das Ding aus einer anderen Welt, der ja auch in der Arktis spielt). Das mit del Toro ist natürlich schade, ich sehe auch gerade die Kritik, die einer seiner anderen Horrorfilme mal bekommen hat, nämlich The Devils Backbone:
„Das Lexikon des Internationalen Films bezeichnete The Devil’s Backbone als einen „Horrorfilm der ruhigeren Art“, welcher anstatt auf „Fontänen von Blut“ auf eine „bedrohliche Atmosphäre“ setze. Fans von „Slasher-Movies“ würden dadurch eine Enttäuschung erleben. Der Film sei „großartig“ fotografiert und „voller allegorischer Anspielungen“. Abschließend urteilte das Lexikon, der Film sei „für Freunde des sanften Horrors eine der Genreentdeckungen des letzten Jahres.“
Klingt ja nicht schlecht
Da hast du recht! Es tauchen immer mal wieder Motive oder Elemente auf, aber wenn Lovecraft dirket verfilmt wird, dann nur im Rahmen eines Low-Budget-Fanprojektes. Zum Beispiel gibts ja auch ne Stumm-Verfilmung des Cthulhu-Mythos.
Ach ja Re-Animator war ne professionelle Verfilmung. Habs mal gesehen, hat mich trotzdem nicht so überzeugt…
Neben Alien gehört für mich „Das Ding aus einer anderen Welt“ auch zu den wirklich gelungenen Horror-Filmen. Der Film schafft es wahrhaftige Angst zu transportieren und die Atmosphäre ist wirklich düster. Das liegt natürlich auch daran, dass die Handlung in der Antarktis spielt…
Devils Backbone hatte ich mal gesehen, hatte mich allerdings auch nicht so umgehauen. Obwohl die Beschreibung sehr interessant klingt. Muss ich vielleicht nochmal sehen…
Ich hab ja frueher sehr viele Horror-Filme gekuckt, unterschiedlichster Art, und auch ich empfinde Schock-Effekte schon immer eher als billiges Mittel zum Zweck.
Frueher war es mir aber schnuppe, ich hab alles gekuckt. Auch diesen unsaeglichen Hostel, einer der schlechtesten Streifen aller Zeiten.
Nun, seit ich meine (bin hochsensibel…) Empfindungen nicht mehr vertusche und unterdruecke, kann ich kaum noch Horrorfilme schauen. Selbst der Grusel in Filmen wie „Pandorum“ ist zuviel fuer mich.
Uebrigens finde ich nicht, dass Thriller mit Schock-Effekt-Terror gleichzusetzen ist, denn „thrill“ bezeichnet doch gerade die schleichende Anspannung und die hochgestellten Nackenhaare. Psychothriller sind dementsprechend auch die Filme, die mir am meisten Angst machen, dazu wuerde ich auch „Shining“ zaehlen. Den will mein Freund seit Ewigkeiten mal wieder mit mir kucken, aber ich weigere mich, weil ich sonst nicht nur Einschlafprobleme bekomme, sondern auch Angst vor meinem Freund.
P.S.: Die Begriffe kann man uebrigens nicht so einfach unterscheiden – hier in Spanien gibt es den Begriff „Horror“ nicht, dafuer wird immer das Wort „Terror“ benutzt. „Pelicula de Terror“ = Horrorfilm.
Das stimmt, Psychothriller wie „Das Schweigen der Lämmer“ oder „Sieben“ zäheln definitiv zu den heftigsten Filmen, aber in diesen Filmen kommt nichts Übernatürliches vor, was für mich total mit Horror assoziert ist. Bei diesen Filmen wird nur die menschliche Vernunft und Empathie in Frage gestellt (die Banalität des Bösen halt), beim Horror jedoch die gesamte Realität.
Das mit den spanischen „Horror“-Filmen ist ja irre, aber kann man auch nicht verdenken – immerhin ist das meiste, was unter dem Label Horror firmiert heutzutage Terror (obwohl der spanische Begriff vermutlich schon älter ist).
Absolut! Schockeffekte sind wirklich billig und seit den 2000ern absoluter Standard im Horrogenre. Dort wird kein Stilmittel öfter eingesetzt und deswegen ist das Einzige, was wirklich „schrecklich“ an diesen Filmen ist, ihre gnadenlose Vorhersehbarkeit…
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„Zum einen stressen sie mich, indem sie mich mit Schockeffekten malträtieren und zum anderen machen sie mich wütend, weil mich die sinnlose Grausamkeit seiner Protagonisten aufregt. Angst erzeugen diese Filme bei mir nur insofern, als dass sie mich einschüchtern.“
Dieses Zitat kann ich nur unterstreichen … Zum Thema Lovecraft-Verfilmungen gibt es ein Buch, das Mirko schon wiederholt angesprochen hat: „The Lurker In The Lobby“. Zum Buch gibt es wiederum diese Website, etwas versteckt in den Weiten des Internet, auch schon mit einigen Jahren auf dem Buckel, aber dennoch empfehlenswert:
http://www-thelurker.lurkerfilms.com/index.htm
Danke für den Hinweis! Leider ist mein Englisch noch immer nicht so gut, als das ich englische Bücher ohne größere Anstrengungen lesen kann, aber ich schau mal rein.