Die Insel – Schlechter Tag
Studententyp No. 15 – Der Nerd
Merkmale:
– kennt die Besetzung aller Horror-D-Movies aus den späten Sechzigern auswendig
– benutzt als Profilbild wahlweise Frodo, Dr. Who oder HAL
– neigt zu Hasenscharten, Akne und ähnlich erheiternden körperlichen Unzulänglichkeiten
– beherrscht fragwürdige Talente (z.B. Klingonisch scrabbeln, Mate durch die Nase trinken, 10 Terra-Byte Pornos speichern, Tetris durchspielen, etc…)
Mehrsprech – „Massenkonstruktionswaffe“
Kurz-Definition: Massenkonstruktionswaffen sind frei zugängliche Werkzeuge, die zur Bekämpfung von Konflikten und zur Schaffung von Frieden dienen
Wenn du das hier liest, bist du vermutlich gerade im Internet. Ein alltäglicher Vorgang. Doch bist du dir bewusst, was für ein mächtiges Werkzeug du mit dem Internet in Händen hältst? Nicht einfach nur ein Werkzeug – eine Waffe. Eine Massenkonstruktionswaffe (MKW).
2009 hatte die Redaktion des Wired Magazins Italien das Internet als Kandidat für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen: Es vernetze Menschen auf der ganzen Welt, unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildungsgrad oder sozialer Schicht, und fördere Offenheit, Völkerverständigung, Demokratie und Frieden wie kaum eine andere Technologie bislang, so die Redaktion. Damit sei das Internet ein „soziales Werkzeug“ und die „größte soziale Schnittstelle“ in der Geschichte der Menschheit. Weiterlesen
Mechanical Floating No. 29
Arbeitsverweigerung als Design – Vom Niedergang der Science Fiction-Illustration
Warum heutige Buch-Cover mir selbst gute Science Fiction vergällen, welche Cover man kaum noch voneinander unterscheiden kann und warum viele gegenwärtige Illustrationen die Zukunft zu einem langweiligen Ort machen
Ich war vor ein paar Tagen bei einer kleinen Veranstaltung in meiner Leib- und Magen-Buchhandlung, dem Otherland in Berlin: Hier fand am Freitagabend ein sehr interessantes und nostalgisches Gespräch zwischen den deutschen Science Fiction-Legenden Werner Fuchs und Hardy Kettlitz statt.
Als einige alte Bücher und Magazine unter den rund 30 Anwesenden herumgereicht wurden, war es unvermeidlich, deren phantasiereiche Cover zu bewundern, gegen die uns viele der heutigen Buch-Cover im SF- und Fantasy-Bereich ziemlich einfalls- und lieblos vorkamen.
Ein Besucher erzählte von einer frühen deutschen Ausgabe von „Das Lied und Eis und Feuer“ von George R. R. Martin, die mit einem hässlichen grünlichen Cover daherkam. Er fand es so schlecht, dass er keine Lust hatte, die Bücher zu kaufen. Erst einige Zeit später, als es ihm immer öfter empfohlen wurde, hat er sich überwunden und war vom Inhalt begeistert. Er hätte also durch ein schlechtes Buchcover beinahe eines der größten Ereignisse der modernen Fantasy-Literatur verpasst. Weiterlesen
Podcaster Porträt – Arkham Insiders
Die „Arkham Insiders“ (alias Mirko und Axel) sind ein Beispiel für die wunderbare Vieltfalt der Podcast-Szene: Ein Podcast, der sich ausschließlich mit Leben, Werk und Nachwirkung des Horror-Autors H.P. Lovecraft beschäftigt. Die beiden haben ALLES, was von und über Lovecraft publiziert wurde mindestens dreimal gelesen und geben Details und Hintergrund-Informationen preis, bei denen selbst Hardcore-Lovecraftianer nur ehrfürchtig „Iä f’tang!“ ausrufen können.
Ich höre Mirko und Axel sehr gerne zu und habe durch die sie schon so manch anderen Literaten entdeckt und nebenbei Einblick in die faszinierende Welt der Pulp-Heft-Kultur gewonnen. Ein Podcast, der Lust aufs Lesen macht – gleiches gilt übrigens für ein weiteres Projekt von Axel und Mirko, nämlich dem großartigen Podcast „Sigma 2 Foxtrot„, der sich vor allem der Science Fiction und der Phantastik widmet.
Die Insel – Das Ei
Zwei Buchdeckel sagen mehr als hundert Alben?
Warum der Begriff „Graphic Novel“ Comics nicht fördert, sondern ihnen schadet, wieso viele Kritiker dem „Graphic Novel“-Hype hinterherlaufen und welche Comics trotz ihrer erwachsenen Themen nicht als „Graphic Novels“ angesehen werden
Comics waren schon immer die Schmuddelkinder der Kultur: Während sich andere Kunstformen wie der Film oder die Jazz-Musik recht schnell von ihrem Image als trivialer und verderblicher Schund für ein anspruchloses Publikum befreien konnten, sind Comics bis heute einem gewissen naserümpfenden Dünkel von Seiten der Kulturwächter ausgesetzt. Auch die überfällige Adelung zur „neunten Kunst“ konnte daran wenig ändern – und dass Comics als „Graphic Novels“ bezeichnet werden, hat die Sache eher noch verschlechtert.
Dieser Begriff begegnet mir in den letzten Jahren ständig: Buchläden, die sonst gerade mal ein halbes Regal für Asterix + Mangas reserviert haben, haben plötzlich auch „Graphic Novels“ im Angebot – längere Comics im Form eines gebundenen Buches, die meist etwas komplexere und literarische Themen behandeln und sich tendenziell an ein erwachsenes Publikum richten, das nicht unbedingt mit Comics aufgewachsen ist.
Klingt eigentlich erst mal gut, und viele der üblicherweise als „Graphic Novels“ bezeichneten Comics (z.B. Persepolis, Ghost World, V wie Vendetta, Maus) zählen zu meinen Lieblings-Comics. Weiterlesen