Horror vs. Terror

Terror vs Horror

Was der Unterschied zwischen Grauen und Schrecken ist, warum sichtbare Monster weniger gruselig sind, und wie der perfekte Horrorfilm aussehen könnte…

Ich hab da so ’ne Theorie: Die meisten Horror-Filme haben mit Horror eigentlich gar nichts zu tun. Wie ich darauf komme? Dazu muss ich ein klein wenig ausholen…

Eigentlich mag ich Horror. Ich habe definitiv ein Faible für das Morbide, Unheimliche und Albtraumhafte, allerdings fällt mir immer wieder auf, dass ich nicht besonders scharf auf die meisten Horror-Filme bin. Zum einen stressen sie mich, indem sie mich mit Schockeffekten malträtieren und zum anderen machen sie mich wütend, weil mich die sinnlose Grausamkeit seiner Protagonisten aufregt. Angst erzeugen diese Filme bei mir nur insofern, als dass sie mich einschüchtern. Aber sie geben mir nicht das, was ich unter Horror verstehe, und damit meine ich – das Grauen.

Grauen zu empfinden heißt, sich auf seine Angst einlassen zu können. Es heißt, sich für eine gewisse Zeit in eine Sphäre des Unheimlichen vorzuwagen, in der die Gesetze der Realität nicht gelten. Horrorfilme in diesem Sinne funktionieren daher vor allem über die Atmosphäre und die Handlung und nicht nur über Effekte und die Anzahl verstümmelter Leichen. Weiterlesen

Keine richtige Demokratie in der falschen

Keine richtige Demokratie in der falschen

Warum Volksentscheide nix bringen, wie man die Illusion von Teilhabe erzeugt, was direkte Demokratie leisten kann und warum die Schweizer Demokratie vielleicht nicht die Antwort auf alles ist

Ich hab da so ne Theorie: Eigentlich will man doch keine direkte Demokratie haben, sondern Politiker, die ihre Arbeit richtig machen. Wann immer in Deutschland direktdemokratische Werkzeuge wie Volksentscheide zur Anwendung kommen, muss ich innerlich seufzen: Ja, ich sympathisiere mit der Idee der direkten Demokratie. Aber gleichzeitig habe ich jedes Mal das Gefühl, dass das Problem, weshalb der Ruf nach direkter Demokratie laut wird, gar nicht durch diese gelöst werden kann. Dieses Problem besteht darin, dass wir Regierungen wählen und im Nachhinein mit etlichen ihrer Entscheidungen unzufrieden sind. Entscheidungen, die sich immer wieder an den Interessen von Wirtschaftsverbänden und Lobbys orientieren als an Interessen der Bürger. Also kommt der Wunsch auf, solche Entscheidungen im Sinne der Bürger zu kippen, etwa durch einen Volksentscheid. Damit übernimmt der Bürger aber die Aufgaben der Politiker – warum wählen wir sie dann eigentlich? Weiterlesen